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Projekt INNOVATION-BOARD: Oder wie man Mitarbeiter dazu bringt, ihr Bestes zu geben.


Dass IT-Abteilungen nicht gerade das Image haben, besonders innovativ zu sein – als Gralshüter von Konsistenz, Einheitlichkeit und Standardisierung – ist nichts neues (siehe auch silicon.de). Und wenn das Sparen und Homogenisieren jahrelang offizielle Maxime war, dann kann es ganz schnell sein, dass die IT als ständiger Verhinderer, Profi-Bedenkenträger und Fortschritts-Blockierer gilt.

Kann sein, muss aber nicht!

Jedenfalls dann nicht, wenn man einen CIO hat, der das „Chief” im Titel mehr als ausfüllt. Jemand, der kurzerhand beschließt – noch bevor andere danach fragen – den Spieß umzudrehen und Dank des Ideenreichtums der Mitarbeiter innovativ zu sein. Nicht per Vorstandsdekret an seine weltweit 650 IT-Kollegen und schon gar nicht als Anhängsel zum bestehenden Vorschlagswesen, sondern mit einem „Innovation Board”.

Einem interdisziplinären, fünfköpfigen Team, das systematisch Kreativität und Ideenreichtum der Kollegen erschließen und kontinuierlich Wettbewerbsvorteile aufdeckt – mit seiner unmittelbarer Rückendeckung und damit unabhängig von bestehenden Strukturen und Prozessen. Denn nur mit dieser Freiheit, so die feste Überzeugung des CIOs, sei gewährleistet, dass interne, politische oder gelernte Filter umgangen und dauerhaft echte Innovations-Power freigesetzt wird. Vorausgesetzt natürlich, dass die fünf Innovation Board-Mitglieder als ausgebildete Möglichmacher und Konzeptentwickler ideengebende Kollegen aktiv darin unterstützen, aus latenten Ansätzen inspirierende Innovationskonzepte zu entwickeln. Zukunftskonzepte aus der eigenen Belegschaft, die zu Neuem inspirieren und die regelmäßig vom Innovation Board bewertet werden: Unter dem Gesichtspunkt des Möglichmachens und mit dem klaren Ziel, dem Top-Management jährlich drei bis fünf potenzielle Wettbewerbsvorteile zu präsentieren.

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Zu schön, um wahr zu sein?

Keineswegs, denn all das ist genau so im März diesen Jahres im schönen Nordhessen passiert. Im Auftrag des Senior Vice President CIO eines großen Unternehmens für sein IT-Department mit weltweite über 600 Mitarbeitern.

Zum Projekt-PDF

Konkret wurden aus allen Bereichen der IT-Abteilung fünf freie Querdenker aus dem mittleren Management ausgewählt, die sich weniger dem Dienstweg und dafür um so mehr der Idee des Möglichmachens verpflichtet fühlen. Erfahrene Mitarbeiter, die dem CIO durch interdisziplinäres Denken, ungewöhnliche Lösungen, Spaß am Neuen und durch einem gewissen Maß an Unabhängigkeit positiv aufgefallen waren. Und die anfänglich nicht den leisesten Schimmer hatten, was da auf sie zu kommt ;-)

Klar war den Fünfen nach der extra einberufenen Videokonferenz mit ihrem Oberboss nämlich nur: Wir sind etwas Besonderes und das macht Arbeit. Was ein Innovation Board-Mitglied wissen und können muss, welche konkrete Aufgabe das Team hat und welche ungewöhnliche Unterstützung das Board zukünftig erhalten sollte, um diese Aufgabe glaubwürdig erfüllen zu können, war komplett geheim.

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Und wer hat´s gemacht?

Als Entwickler des Seminars sowie als Innovationsberater Christian Buchholz und meine Wenigkeit und als gewohnt grandioses Kreativteam Michael Frey und Klaus Backwinkel:

  • Mit einem zweitägigen Seminar, bei dem wir das internationale Team zu begeisterten und begeisternden Möglichmachern entwickelt haben. Zu gefragten Querdenkern und persönlichen Mentoren, die über das bloße Bewerten von Innovationsansätzen hinaus Kollegen aktiv darin unterstützen, faszinierende Innovationskonzepte zu formulieren. (Projekt-PDF)
  • Und mit einer verblüffenden und aktivierenden Ideengenerierungs-Kampagne, die intern für Glaubwürdigkeit sorgt und die das Innovation Board kontinuierlich darin unterstützt, Hemmschwellen abzubauen und Kollegen zu neuen, immer besseren Ideen zu motivieren.

Kurzum: Wir haben mit jeder Menge Erfolgserlebnissen für alle Beteiligten eine ganz neue Innovations-Instanz trainiert und intern etabliert – und das binnen weniger Wochen. Nicht zuletzt, weil wir einen mutig handelnden Top-Entscheider als Auftraggeber hatten. Weil sich die fünf Innovation Board-Mitglieder als echte Möglichmacher-Talente erwiesen haben. Und natürlich, weil man auf Unternehmensseite den engen Zusammenhang zwischen Marketing und Innovationen früher als andere erkannt hat.

Dass all das auch noch viel Spaß gemacht hat, zeigen die folgenden Impressionen vom Event-Cooking beim fliegenden Headquarter in Kassel.
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Unterlassene Stetigkeit!


frankfurt_db„Es gibt keinen Konflikt zwischen kurz- und langfristig. Es gibt nur eine unterlassene Stetigkeit.“

Das ist die Executive-Summary des exzellenten Vortrages, den Peter Edelmann, Vorstand der VOITH AG und Vorsitzender der Geschäftsführung der Voith Turbo GmbH & Co. KG am 20.11.2008 in Frankfurt auf dem Best-Practice-Day der Deutschen Bahn AG gehalten hat.

Herr Edelmann referierte mit schwäbisch-gewitzter Gelassenheit über die wohl beste Innovations-Kultur, von der ich jemals gehört habe und bestätigte ganz nebenbei auch noch sämtliche Insight, die in der StudieDeutschland, ein Land der Innovatoren?“ aufgedeckt wurden — aber eben nicht theoretisch, sondern aus der knallharten Praxissicht eines 43.000-Mann-„Mittelständlers“ (herrlich!!! ;-))

Blöd nur, dass sich das DB-Funkmikro und der DB-Taschenrecorder nicht leiden konnten und sämtliche Vortragsmitschnitte der Deutschen Bahn unbrauchbar sind. Aber zumindest die Interviews mit uns Referenten kann man sich in folgendem Video anschauen. Weiterlesen